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Spitalvorlagen: Ja zur Zusammenarbeit – Nein zur Aktiengesellschaft

Medienmitteilung

Der Abbau von bis 500 Stellen bei der Spitalfusion ist relativ unbestritten. Kann denn jemand daran glauben, dass weniger Mitarbeitende mehr Patientinnen und Patienten wirklich noch so betreuen können wie das ihrem Berufsverständnis entspricht?  Wohl kaum! Unter weniger Personal und Spardruck leiden Personal und PatientInnen gleichermassen!

Die Gewerkschaften haben bei der Auslagerung der Baselbieter Spitäler 2012 vor einer Privatisierung derselben gewarnt. Nun stehen die Baselbieterinnen und Baselbieter zusammen mit den Stimmenden aus Basel vor dem Entscheid: Wollen wir eine Aktiengesellschaft, ja oder nein?    Oder anders gesagt, wollen wir, dass profitorientierte Investoren das Sagen über unsere Gesundheitsversorgung haben?

Damals wurde zudem versprochen, dass nicht weiter privatisiert werden würde. Und siehe da: Nun sprechen wir schon von einer Aktiengesellschaft!

Bei einer Aktiengesellschaft wollen Investoren früher oder später, Gewinne sehen. Und das wiederum führt dazu, dass der Druck auf das Personal noch weiter steigt und somit laufen die kranken Menschen immer mehr Gefahr, oberflächlich behandelt und gepflegt zu werden.

Feststeht zudem: Die Fusion verschlechtert die Anstellungsbedingungen der Spitalangestellten beider Kantone. Über Staatsvertrag und Gesetzesänderungen wird die berufliche Vorsorgelösung der sowieso schon gebeutelten Angestellten im Gesundheitswesen verschlechtert.  Und die Mitarbeitenden wissen bis heute nicht wie ihre Anstellungsbedingungen aussehen werden, da der Gesamtarbeitsvertrag noch nicht vorliegt. Wird eine Mitarbeitende aus Laufen zukünftig kurzfristig in Basel arbeiten müssen? Oder später sogar vielleicht im Kanton Aargau, wenn das Kantonsspital Aarau zur Gruppe dazu kommt? Beides ist als Alleinerziehende bei Schichtarbeit nicht gerade einfach zu organisieren. Was passiert, wenn die Mitarbeiterin das schlicht nicht kann?

Der Basler Gewerkschaftsbund (BGB) und der Gewerkschaftsbund Baselland (GBBL) befürworten vehement die regionale Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung. Mit besserer Koordination lassen sich die Kosten dämpfen. Ebenso vehement lehnen die beiden kantonalen Gewerkschaftsbünde aus Basel und Baselland den Staatsvertrag zwischen den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft über die Universitätsspital Nordwest AG ab.