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öffentliche Veranstaltung zum Thema 50+

50+ arbeitslos und keine Aussicht auf eine Anstellung….

 und gleichzeitig steht die Forderung nach dem Rentenalter 67 im Raum!  So der Titel der sehr gut besuchten öffentlichen Diskussionsveranstaltung des Basler Gewerkschaftsbunds (BGB) und des Gewerkschaftsbunds Baselland (GBBL) mit Barbara Gutzwiller (Direktorin Arbeitgeberverband Basel) und Daniel Lampart (Chefökonom Schweizerischer Gewerkschaftsbund). Den thematischen Einstieg übernahm Pierre Bayerhöfer, Koordinator des Vereins 50+ Schweiz.

Die Forderung der Arbeitgeber nach dem Scheitern der Altersvorsorgereform 2020 nach dem Rentenalter 67 trotz Altersdiskriminierung auf dem Arbeitsmarkt, kommt einem Paradoxon gleich und brachte nicht nur den SGB-Vertreter, Daniel Lampart, in Rage. Er erklärte dem Publikum, wie nachträglich sich das Akzeptieren einer Anstellung mit tieferem Lohn sich auf die Renten auswirkt, und verurteilte damit den entsprechenden Druck des Arbeitsmarktes auf viele ältere Stellensuchende. Daniel Lampart forderte die Arbeitgebervertreterin dezidiert auf, die Weiterbildung der Angestellten früh genug zu fördern und gleichermassen Erfahrung, Fach- und Sozialkompetenzen der älteren Arbeitnehmenden höher zu gewichten. Zudem brauche es einen besseren Kündigungsschutz für langjährige ältere Mitarbeiter.

Barbara Gutzwiller zeigte sich des Problems zwar bewusst, warb aber auch für Verständnis für das Handeln der Arbeitgeber und relativierte das Problem. Sie stipulierte, dass aktuell viele ältere Stellensuchende keine Anstellung finden, weil sie zur sogenannten Babyboomer-Generation gehören. Es sei aber davon auszugehen, dass sich die Situation auch wieder entspanne. Insbesondere bei Betroffenen löste diese These grosses Unverständnis aus und verkennt die Brisanz des Themas für die Gesellschaft.

Wer mit 50+ arbeitslos wird, schafft es kaum mehr in der Rahmenfrist der Arbeitslosenversicherung eine Stelle zu finden, und endet folglich bei der Sozialhilfe oder muss viel zu früh auf die Pensionskasse zurückgreifen. Es braucht dezidierte Massnahmen und zwingend auch ein Engagement der Arbeitgeber. Nicht nur ist es demütigend trotz langer Berufserfahrung, Fach- und Sozialkompetenzen den Gang zur Sozialhilfe gehen zu müssen, sondern es werden mit Altersdiskriminierung auf dem Arbeitsmarkt einmal mehr Kosten auf die Gesellschaft abgewälzt.

 

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Letzte Änderung am Donnerstag, 14 Dezember 2017 06:48