Geschichte BGB

Der Basler Gewerkschaftsbund (BGB) hat sich aus dem im Jahre 1886 gegründeten Basler Arbeiterbund entwickelt, der aus mehreren Gewerkschaften und politischen Organisationen bestand. Zum ersten Sekretär des 1900 geschaffenen ständigen Arbeitersekretariats wurde der aus Russland stammende Arzt Nikolai Wassilieff gewählt. Durch die Statutenrevision 1902 wurde der Arbeiterbund de facto zu einem Kartell. Die Arbeitskämpfe der Jahre 1903-1907 trugen zum Aufschwung der Basler Gewerkschaftsbewegung bei, der bis zum Ersten Weltkrieg anhielt. 1914 verringerte sich die Mitgliederzahl beträchtlich, bis 1920 die Basler Gewerkschaftsbewegung ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte.

Nach dem Ersten Weltkrieg hatten sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in Basel verändert, was einen Wandel der Gewerkschaftsbewegung mit sich brachte. Die Zahl der Industriearbeiter, insbesondere der der Chemie- und der Metallindustrie, nahm im Vergleich zu den qualifizierten Handwerkern beträchtlich zu. Im Juni 1919 beschlossen die Delegierten des Arbeiterbundes, dass die rein gewerkschaftlichen Funktionen durch ein Gewerkschaftskartell übernommen werden sollten, das am 1. Oktober gegründet wurde. Nach der Gründung der Kommunistischen Partei 1921, die sich in Basel neben der Sozialdemokratie etablieren konnte, kam es zu politischen Gegensätzen innerhalb des Gewerkschaftskartells, das immer mehr unter kommunistischem Einfluss geriet. Diese Entwicklung führte 1927 zur Gewerkschaftsspaltung. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund schloss das Kartell aus, gleichzeitig gründeten Sozialdemokraten einen neuen Arbeiterbund, dem sich die meisten Einzelgewerkschaften anschlossen. Das kommunistische Kartell verlor an Einfluss, 1936 wurde es aufgelöst.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es trotz der Erfolge der Partei der Arbeit in Basel nicht zu einer erneuten Gewerkschaftsspaltung. Vielmehr griff der Arbeiterbund im Zuge einer Statutenrevision 1947 auf seine alte Bezeichnung zurück und nannte sich fortan Kantonales Gewerkschaftskartell Basel-Stadt. 1982 erfolgte auf Initiative des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes eine Reorganisation, die zur Namensänderung in Basler Gewerkschaftsbund (BGB) führte.

Zu den Aufgaben des Gewerkschaftsbundes gehörte von Anfang an die Pflicht, die gemeinsamen gewerkschaftlichen Interessen der Mitglieder zu vertreten. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Dienstleistungen nach und nach ausgebaut, die bis heute unterschiedliche Tätigkeitsbereiche umfassen. Die wichtigsten Bereiche seien hier genannt: die Wirtschafts- und Sozialpolitik (Lohnpolitik, Mitbestimmung, Gesamtarbeitsverträge usw.), das Engagement auf den Gebieten der Bildung und Kultur für die Arbeiterschaft, die unentgeltliche Rechtsauskunft sowie unterschiedlichste Solidaritäts- und Unterstützungsaktionen für Minderbemittelte, Kriegsopfer oder Opfer politischer Gewalt und totalitären Regimes. Zusätzlich entwickelte sich der Basler Gewerkschaftsbundes zu einer Koordinationsstelle der gewerkschaftlichen Tätigkeiten über die Landesgrenzen hinaus.

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